Ich lieeebe diesen Blick! Ich kuschel mich in meine dicke Decke und lasse meine Augen weiden. Die winterlich-schwächelnde Sonne tut was sie kann, um mein Gesicht zu wärmen.
Es war letzten Sommer. Wir waren wie so oft in die Weinberge gewandert - nur eine knappe halbe Stunde Fußweg von unserem Haus in der Innenstadt entfernt. Ziel war immer „unsere“ Bank, behelfsmäßig zusammengebaut aus zwei großen Steinbrocken und einem Brett darauf. Von hier aus konnten wir den herrlichen Blick Richtung Vogesen genießen, reden, schweigen, beten. „Stell dir mal vor wir hätten hier ein Grundstück!“ „Ja, das wäre schön. Jesus, kannst du uns nicht so eins besorgen?“ Wir lachten.
Inserate, in denen derartige Freizeitgrundstücke zur Pacht angeboten werden, gibt es selten. Und wenn ich dann anrief, war es schon vergeben. Einmal sah ich ein drei Tage altes Inserat. Naja, das ist sowieso weg, dachte ich, rief aber trotzdem an. „Es gibt zwar Interessenten, aber ja, das Grundstück ist noch da.“ Die Wegbeschreibung, wo wir uns treffen wollten, kam mir sehr bekannt vor. Es war genau neben unserem Lieblingsplatz.
Wir waren dem Mann wohl sympathisch und wurden als fähig angesehen, ein Grundstück zu pflegen. Er wollte am nächsten Tag entscheiden, wem er das Grundstück geben wollte. Unser Auto rollte schon, als uns der Mann hinterherlief und winkte. „Ich hab’s mir überlegt,“ sagte er „Sie bekommen das Grundstück. Und Sie brauchen auch keine Pacht zu zahlen.“
Und nun sind wir hier. So oft wie nur möglich. Etwas Schönes futtern. Herrliche Sonnenuntergänge. Freuen. Beten. Sein. Danke Jesus!